Schwere Ketten aus Fröndenberg

Schwere Ketten aus Fröndenberg

Die frühe Spezialisierung auf die Herstellung schwerer Schiffs- und Ankerketten sollte auch in Fröndenberg zum wirtschaftlichen Erfolg der Kettenindustrie beitragen. Namhafte Fröndenberger Kettenfabriken begannen kurz vor der Jahrhundertwende in sehr kleinem Umfang mit der Herstellung von Ketten für die Landwirtschaft und wuchsen in kürzester Zeit zu großen Unternehmen heran, die die Produktion schwerer Ketten zu ihrem Programm machten.

schwereketten_1In den 20er Jahren erlebten die Fröndenberger Kettenfabriken infolge der Besetzung des Ruhrgebietes 1923 und dem Beginn der Weltwirtschaftkrise 1929 einen starken wirtschaftlichen Einbruch, von dem sich einige Firmen nur schwer erholten. Kurzarbeit und Entlassungen waren die Regel; Anfang der 30er Jahre standen viele Firmen vor dem Konkurs. Wie der sekundäre Sektor allgemein, konnten die Kettenfabriken aber in der Folgezeit durch die Aufrüstungs- und Autarkiepolitik der Nationalsozialisten einen erneuten Aufschwung verzeichnen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierten sich die z.T. im Krieg zerstörten Unternehmen zunächst auf die Herstellung von Handelsketten, zu Beginn der 50er Jahre war aber die alte Produktpalette mit Ketten für Schiffsbau, Bergbau und Industrie wieder erreicht.

Neben den deutschen Werften und dem Bergbau des Ruhrgebietes entwickelten sich auch Erdölgesellschaften zu wichtigen Handelspartnern.

Sie benötigten schwere Ketten zur Verankerung von Bohrinseln im Meer.

Auch in Übersee wurden Märkte erschlossen, gewaltige Mengen an Ketten zur Bündelung und Verladung von Zuckerrohr wurden beispielsweise nach Kuba geliefert.

Quellenangabe:

Dr. Marita Pfeiffer: „Fröndenberger Kettenbuch“