Rostschutz
Um Ketten widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse zu machen, die z. B. Rostbildung verursachen, wird ihre Oberfläche besonders behandelt. Ein traditionelles Verfahren ist das Blankscheuern in Rollfässern (Abbildung).
Dabei wurden die Ketten in Trommeln gefüllt, die über Transmissionen betrieben wurden und sich – laut lärmend – mehrere Stunden um die eigene Achse drehten. Auf diese Weise rieben sich die Kettenglieder aneinander und an der Wand der Trommeln, so daß ihre Oberfläche blank wurde. In einem weiteren Arbeitsgang wurden Lederstückchen zugesetzt, die dann beim Rollen ihren Fettgehalt auf die Kettenoberfläche übertrugen, sie glänzend machten und – zumindest eine Zeit lang – gegen Rost schützten. In manchen Fällen erfolgte ein nachträgliches Einfetten mit speziellen Ölen. Ein besserer Schutz gegen Rost war allerdings das vor allem bei Ankerketten übliche Teeren. Hierbei wurden die Ketten mittels eines Krans in einen Teertopf getaucht und anschließend zum Abtropfen und Trocknen aufgehängt. Ein weiteres Verfahren, das kostenaufwendige Verzinnen, wurde eingestellt. Zu den heute üblichen Verfahren zählen bis heute das Verzinken und Feuerverzinken der Ketten, wobei letzteres den wirksamsten Schutz darstellt.
Quellenangabe:
Dr. Marita Pfeiffer: „Fröndenberger Kettenbuch“