In Ketten gelegt

In Ketten gelegt

inketten_1Ketten sind jahrtausendealte Zeichen der Gefangenschaft. Schon in der antiken Mythologie heißt es, daß Prometheus mit unauflöslichen Ketten an eine Felswand des Berges Kaukasus festgeschmiedet wurde. Auch in der Bibel ist an vielen Stellen die Rede von Gefangenen, die in Ketten gelegt wurden. Wie sehr das Christentum um die starke Symbolkraft der Kette wußte, zeigt auch das zwischen 1230-40 entstandene Fürstenportal des Bamberger Domes. Hier hat der Teufel demonstrativ eine schwere Kette geschultert, um die Verdammten in die Hölle zu bannen.(Abbildung)

Eine besonders grausame Funktion hatten bzw. haben Ketten im Zusammenhang mit Sklaverei und Folter. Gewaltige Mengen von Handketten und Fußeisen wurden eigens für die Verschiffung von Sklaven aus Afrika produziert. Im 18. Jahrhundert erhielt John Turton aus Bristol sogar ein Patent auf gußeiserne verschließbare Armfesseln für die Sklaven in Übersee und die 15 000 schwarzen Diener in England. Gebrochene Ketten symbolisieren die Befreiung aus der Gefangenschaft.

inketten_2Nicht nur der hl. Leonhard, der sich im 6. Jahrhundert in der Nähe von Limoges für die Befreiung und Rehabilitation von Gefangenen einsetzte,trägt dieses Attribut; auch amnesty international, die Organisation zum Schutz der Menschenrechte, hat die gebrochenen Ketten als Emblem (Abbildung).

Quellenangabe:

Dr. Marita Pfeiffer: „Fröndenberger Kettenbuch“